Luminanzkontrast ist charakterisiert durch ein sehr schmalbasiges, in der Regel kongruent zur optischen Achse verlaufendes beleuchtendes Strahlenbündel, welches das Objekt im durchfallenden Licht homogen
durchleuchtet und im jeweiligen Objektiv durch eine kleinflächige Absorber-Platte abgedeckt wird.
Auf diese Weise tragen lediglich die durch Beugung und Reflexion am Objekt entstehenden Streustrahlen zur Bildentstehung bei.
Wenn der beleuchtende axiale Zentralstrahl von der objektivseitigen Absorberplatte vollständig geblockt wird, leuchtet das Objekt wie ein selbstleuchtender oder fluoreszierender Körper auf dunklem Untergrund in
maximalem Kontrast hell auf.
Wenn geringe Anteile des beleuchtenden axialen Strahlenbündels das Objektiv an der Absorberplatte vorbei passieren können, resultiert eine moderate Aufhellung des Bilduntergrundes. Gleichzeitig kommt es zu
Interferenzen zwischen diesen Hintergrundstrahlen und den vom Objekt ausgehenden bildgebenden Strahlen. In dieser Variante ähnelt die Objektdarstellung dem Negativ-Phasenkontrast.
Wenn Anteile des beleuchtenden Strahlenbündels im Kondensor abgedeckt werden oder durch andere Maßnahmen ein schräger bzw. leicht dezentrierter Verlauf der beleuchtenden Strahlen realisiert wird, ergibt sich eine
erhöhte Dreidimensionalität der Darstellung.
Die verschiedenen möglichen Beleuchtungsvarianten des Luminanzkontrastes wurden mit den Begriffen Luminanz-Dunkelfeld, Luminanz-Phasenkontrast und Luminanz-Interferenzkontrast belegt.
Empirisch konnte ermittelt werden, dass bei Verwendung ein und derselben Optik im Luminanzkontrast Bildauflösungen erreichbar sind, die deutlich höher liegen als die bestehende übliche Auflösungsgrenze des jeweiligen
optischen Systems.
Aufgrund dieser deutlich gesteigerten Auflösung und einer meist verbesserten Darstellung feiner Objektdetails erscheint Luminanzkontrast prädestiniert, in Kombination mit fluoreszenzmikroskopischen Techniken
eingesetzt zu werden.
Da Luminanzkontrast an das Vorhandensein eines objektivseitigen Lichtabsorbers gebunden ist, kann diese Beleuchtungsart nur mit mikroskopischen Spiegelobjektiven vom Cassegrain-Schwarzschild-Typ realisiert werden
oder mit Linsenobjektiven, in deren hinteren Brennebene ein geeignetes lichtabsorbierendes Element speziell für diesen Zweck eingebaut wird.
Als neuentwickelte Beleuchtungsart wurde diese Methode im Juni 2007 zum Patient angemeldet.
Copyright: Jörg Piper, Bad Bertrich, Germany, 2007
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