Transparente Objekte, vor allem im medizinisch-biologischen Bereich, werden in der Lichtmikroskopie routinemäßig meist im Dunkelfeld, Phasenkontrast oder
Interferenzkontrast untersucht. Eine Domäne dieser Untersuchungsmethoden ist die Lebendbeobachtung von nativen ungefärbten Zellen, Chromosomen, Bakterien und anderen Mikroorganismen.
Im Dunkelfeld werden die Objekte auf dunklem Untergrund von allseitig schräg einfallendem Licht beleuchtet. Bestimmte Objekte, so z. B. ungefärbte native Bakterien werden
daher oft nur in ihren Randbereichen kontrastiert, so dass feine Binnenstrukturen im Inneren der betreffenden Zelle oftmals nicht sichtbar sind.
Im Phasenkontrast kann die Erkennbarkeit feiner Details durch Halo-Artefakte eingeschränkt sein. Diese Halo-Artefakte, je nach technischer Auslegung helle oder dunkle Säume im
Bereich von Randkonturen, können als prinzipieller Nachteil des Phasenkontrastes betrachtet werden. Die Intensität des jeweiligen Kontrastes, d. h. der Helligkeitsunterschied zwischen Objekt und
Bilduntergrund, ist konstant und kann nicht während der Untersuchung variiert werden. Der jeweilige Kontrast ist abhängig von der Auslegung des Phasenringes im Phasenkontrastobjektiv und wird zusätzlich
von den Phasendifferenzen zwischen Objekt und umgebendem Medium beeinflusst.
Interferenzkontrastmikroskopische Bilder sind frei von Halo-Artefakten, aber ihr Kontrast ist nicht selten geringer als in korrespondierenden Phasenkontrast- oder
Dunkelfeld-Bildern; dies gilt vor allem für transparente Objekte in Dünnschicht-Präparationen.
Aktuell wurde Luminanzkontrast vom Autor als neue Beleuchtungsart entwickelt, welche bei Vergleichsziehung zu den vorerwähnten konventionellen Untersuchungsmethoden
verschiedene Vorteile aufweist. Im Luminanzkontrast können geeignete transparente Objekte in verschiedenen variablen Kontrastierungsmethoden untersucht werden, welche konventionellem Dunkelfeld,
Phasenkontrast und Interferenzkontrast ähneln. Diese technischen Ausführungsvarianten wurden daher mit den Begriffen Luminanz-Dunkelfeld, Luminanz-Phasenkontrast und Luminanz-Interferenzkontrast belegt.
Im Unterschied zu herkömmlicher Dunkelfeldbeleuchtung stellen sich im Luminanz-Dunkelfeld auch feine Binnenstrukturen im inneren des Objektes bei homogener Ausleuchtung in
überdurchschnittlicher Auflösung bei hohem Kontrast dar. Im Unterschied zu Phasen- und Interferenzkontrast kann die Kontrastintensität stufenlos verändert werden; Halo-Artefakte sind je nach Einstellung
des Beleuchtungsapparates reduziert oder vollständig fehlend.
Der Strahlengang des Luminanzkontrastes unterscheidet sich grundlegend von den vorerwähnten konventionellen Beleuchtungsarten. In allen Varianten des Luminanzkontrastes
erscheint das Objekt wie ein selbstleuchtender fluoreszierender Körper; diese Besonderheit bedingt grundliegende Verbesserungen des maximal realisierbaren Auflösungsvermögens, welches deutlich unter der
üblichen Auflösungsgrenze des jeweils verwendeten optischen Systems liegt.
Die hier vorgestellte neue Methode wurde bereits publiziert (8) und zum Patent angemeldet.
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